Deutschlandweites Innovationsnetzwerk treibt Technologietransfer für Antriebsbatterien im Automobilbau nach vorne

 

+++ Rund ein Drittel der Herstellungskosten von Batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) entstehen bei der Batterie selbst. +++ Neues starkes Netzwerk aus Clusterorganisationen und Fraunhofer-Instituten bündelt Kompetenzen und verbindet Innovationsträger aus der Entwicklung und Nutzung in den Bereichen Batteriechemie, -produktion, -recycling und Second Life. +++ ACOD agiert erstmals deutschlandweit als Konsortialführer. +++

Mit dem Projekt „Transformations-HUB Wertschöpfungskette Batterie“ (TraWeBa) entsteht ein deutschlandweites Innovationsnetzwerk mit dem Ziel, Chancen und Arbeitsplätze für die Kernkompetenz Batterie im Automobilbau von Morgen zu generieren.

In Deutschland führt die Verkehrswende in allen Bereichen der automobilen Wertschöpfung zu einer radikalen Transformation – sowohl bei der Energiespeicherung, im Antriebsstrang, im Interieur, als auch bei der Ladeinfrastruktur oder den digitalen Services.

Die Energiespeicherung in Batterien ist dabei besonders prominent. Sie steht für ein gutes Drittel der Herstellkosten eines BEV. Speziell in Deutschland ist das ein wichtiges Thema, da bis zu einem Drittel des erwarteten Aufbaus von Produktionskapazitäten für Batterien - Schätzungen zufolge mindestens 1.300 bis zu mehr als 2.000 GWh - bis Ende dieses Jahrzehnts stattfinden soll.

Daher wird die Fähigkeit zum zeitnahen Transfer von Innovationen in diesem Bereich zu einem besonderen Erfolgsfaktor für Unternehmen, Forschungs- und Entwicklungspartner.

Das Projekt TraWeBa hat zum Ziel, Zulieferer in der automobilen Wertschöpfungs-kette Batterie mit anderen Innovationsträgern zusammenzubringen. So kann ein Innovationscluster entstehen, das ein systematisches und nachhaltiges Konzept des Wissens- und Technologietransfers in den Bereichen Batteriechemie, Batterieproduktion sowie Batterierecycling und Second Life aufbaut. Das ermöglicht es den Unternehmen, sich für die Umbrüche in der Mobilität von Morgen besser aufzustellen.

TraWeBa wird - im Rahmen der Förderbekanntmachung „Aufbau und Umsetzung von Transformations-Hubs zur Unterstützung von Transformationsprozessen in Wertschöpfungsketten der Automobilindustrie“ – vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über eine Laufzeit von 32 Monaten mit rund 4,7 Millionen Euro gefördert.

Das Projektkonsortium besteht aus anerkannten und seit vielen Jahren aktiven Netzwerkorganisationen. Dazu gehört neben dem Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD) als Konsortialführer die Automotive Agentur Niedersachsen (AANdS), die Circular Valley Stiftung aus NRW und die beim saarland.innovation&standort e.V. angesiedelte Koordinierungsstelle saaris.motovation.

Besonders an dem Konsortium ist auch, dass gleich vier Fraunhofer-Institute aktiv mitwirken und ihre jeweilige Expertise einbringen (Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS, Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung ISI, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB).

Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer des ACOD: „Gerade in Ostdeutschland hat sich in den letzten Jahren bei der Transformation hin zum Elektroantrieb und zur Batterie enorm viel getan. Deshalb sind wir froh, eine wirklich attraktive Mischung aus Partnern gewonnen zu haben. Uns alle eint dabei der gemeinsame Wunsch, den Technologietransfer über die gesamte Wertschöpfungskette der Batterie zu unterstützen.“

In einem ersten Schritt werden die Konsortialpartner deutschlandweit zusammengeführt und vernetzt. Der Stand von Forschung und Technik soll dabei multimedial zusammengeführt und einem breiten Kreis von interessierten Akteuren transparent gemacht werden.

„Durch die Schaffung einer umfassenden Transparenz über die gesamte Batterie-Wertschöpfungskette hinweg wird nicht nur klarer, wohin die Reise geht, sondern die einzelnen Akteure in der Wertschöpfungskette finden so auch deutlich schneller zueinander und können voneinander profitieren“, so Katzek.

Im Ergebnis werden dadurch sowohl Unternehmen unterstützt, die aus dem Bereich des Verbrennermotors kommen, als auch bereits am Markt tätige Akteure im Bereich der Wertschöpfungskette Batterie sowie weitere Akteure, die mit ihrer Kompetenz die „Battery Community“ ergänzen.

Insbesondere KMU und Akteure, die bis dato nicht zum engsten Kreis der Batterie-Wertschöpfungskette gehören, können sich hierdurch neue Perspektiven für Entwicklungen und die Zusammenarbeit erschließen.

Damit all diese Ziele erreicht werden können, ist die Zusammenarbeit mit Wissenschaftspartnern von zentraler Bedeutung“, so Dr. Mareike Partsch, Abteilungsleiterin Mobile Energiespeicher und Elektrochemie beim Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) Dresden, die die Fraunhofer-Partner koordiniert. „Die Schaffung einer umfassenden Transparenz über neue Ansätze, Ideen und Entwicklungen in der Wissenschaft und den Forschungseinrichtungen ergänzt das Technologie-Scouting bei den Unternehmen. Dadurch schaffen wir es, sowohl aktuelle Anforderungen als auch eine Vorausschau für die Entwicklung der relevanten Themenfelder zu entwickeln. Gleichzeitig werden wichtige Akteure entlang der Wertschöpfungskette Batterie identifiziert und umfassend dargestellt.“

Es ist vorgesehen, auch weitere Verbände, andere Transformations-HUBs und Bildungsverbünde bzw. Ländernetzwerke in die Projektarbeit zu integrieren.

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