Mit Photovoltaik ohne Eigeninvestitionen Klimaschutzziele erreichen und die eigene Wettbewerbsfähigkeit erhöhen
Interview mit Petra Schmigalle, Key Account Manager von Q CELLS
Für Zulieferbetriebe, die den eigenen CO2-Fußabdruck wirksam reduzieren wollen oder müssen, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
Photovoltaik-Anwendungen spielen hierbei bereits seit einiger Zeit eine immer wichtigere Rolle. Zu den Einsatzmöglichkeiten erneuerbarer Energieerzeugung führte ACOD-Geschäftsführer Dr. Jens Katzek ein Gespräch mit Petra Schmigalle, Key Account Manager bei Q CELLS, einem der führenden Anbieter von Energielösungen rund um Photovoltaik.
Frau Schmigalle, die OEM achten beim Thema CO2-Emissionen mehr und mehr nicht nur auf den CO2-Ausstoß der eigenen Flotte, sondern haben verstärkt auch den CO2-Fußabdruck der Teile ihrer Zulieferer im Auge. Ganz aktuell hat Dr. Andreas Wendt, Vorstand der BMW AG für Einkauf und Lieferantennetzwerk, erklärt, dass BMW nahezu die Hälfte des jährlichen Bedarfs im Werk Landshut mit Aluminium abdecken will, das mit Hilfe von Solarstrom hergestellt wurde. Dafür ist man einen Vertrag mit Emirates Global Aluminium eingegangen. Wie könnten Zulieferer hier in Deutschland diese CO2-Reduktionsziele durch Photovoltaikangebote und die Verwendung von Grünstrom erreichen?
Petra Schmigalle: Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, wie Unternehmen einerseits den Klimaschutzvorgaben der Bundesregierung und damit des Pariser Abkommens entsprechen und andererseits auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit in Zeiten stetig steigender Strompreise nachhaltig stärken können. Eine Option ist, ökologisch erzeugten Gewerbestrom zu beziehen.
Noch nachhaltiger ist es aber, die für den Betrieb notwendige Energie direkt vor Ort mit einer Photovoltaikanlage zu produzieren. Das können wir auch so umsetzen, dass ein Unternehmen ganz ohne eigene Investition vom Solarstrom profitieren kann.
„Ohne eigene Investition“? Das klingt wie die eierlegende Wollmilchsau. Wie funktioniert das konkret in der Praxis? Dort ist die Installation einer Solaranlage doch auch immer auch mit einem erheblichen Planungs- und Kostenaufwand verbunden? Wie kann das also am Ende ohne Investitionen des Unternehmens passieren?
Uns war seit langem klar, dass es in der Abwägung eines Unternehmens für oder gegen den Einsatz von Solarenergie zwei große Hürden gibt. Die eine ist der nicht unerhebliche Planungsaufwand, denn zunächst einmal muss das betreffende Unternehmen ja klären, inwieweit seine Betriebsgebäude für die Installation einer Solaranlage geeignet sind und mit welchem jährlichen Ertrag bzw. welcher Jahresleistung es rechnen kann.
Die andere Hürde besteht dann natürlich in der Klärung der Kostenfrage. Wir haben aus diesem Grund mit den Produkten Power Contracting und Anlagenpacht gleich zwei Geschäftsmodelle entwickelt, die genau diese Hindernisse beseitigen – ich denke man kann hier mit Fug und Recht von „Rundum-Sorglos-Lösungen“ sprechen.
Was bedeutet das ganz konkret für das Unternehmen?
Beim Power Contracting errichtet Q CELLS auf eigene Kosten eine Solaranlage auf dem Dach des Eigentümers, der wiederum einen Solarstrom-Liefervertrag mit uns eingeht. So deckt das Unternehmen weite Teile seines Strombedarfs mit der vor Ort produzierten Energie. Die über den Verbrauch des Kunden hinausgehende Strommenge aus der Solaranlage wird von Q CELLS direkt an der Strombörse vermarktet.
Das heißt, für den Kunden ergeben sich daraus gleich mehrere Vorteile?
Korrekt. Einerseits müssen keine Mittel für die Errichtung und den Kauf einer Solaranlage aufgewendet werden, und zum anderen übernehmen wir auch die Betriebsführung und Wartung der Solaranlage. Zudem ergibt sich für den Kunden durch dieses Modell ein äußerst attraktives Strompreisgefüge, das unterhalb der üblichen Preise für Gewerbestrom liegt und vor allem über Jahrzehnte stabil bleibt.
Bei der Anlagenpacht wird der Kunde Betreiber der Anlage, indem er sie von Q CELLS pachtet. So ist er auch für Wartung und Instandhaltung zuständig, wobei diese auf Wunsch auch von uns übernommen werden kann. Bei dieser Variante profitiert das jeweilige Unternehmen einerseits durch den Eigenverbrauch des selbst produzierten Stroms. Andererseits kommt es in den Genuss einer reduzierten EEG-Umlage für eben jenen eigenverbrauchten Strom und erhält die Einspeisevergütung für die restliche Solarenergie, die ins Netz geht. Die Kosten für die Planung und Installation der Solaranlage trägt auch bei diesem Geschäftsmodell Q CELLS.
Beide Varianten ermöglichen Unternehmen also Zugang zu günstigem Solarstrom ohne eigene Investition.
Wo ist der Haken dabei und warum ist Ihr Angebot für den Kunden am Ende so attraktiv?
Es gibt keinen. Eigentlich gilt es nur, im Vorfeld die gründliche Überlegung vorzunehmen, ob man für sein Unternehmen auf den Einsatz von Solarenergie bauen möchte oder nicht. Ist diese Entscheidung getroffen, ist der Weg nicht mehr weit.
Installationsbetriebe aus unserem Partnernetzwerk stehen interessierten Unternehmen und uns bei allen Schritten von der Prüfung über die Planung bis hin zur Umsetzung zur Seite. Auch Wartung und Instandhaltung können je nach Vorstellung des Unternehmens von unserem Partner übernommen werden.
Ganz entscheidend für die Attraktivität ist bei beiden Modellen, dass der Kunde keine Anfangsinvestition aufbringen und sich auch nicht mit der Planung befassen muss. Hinzu kommt noch, dass die Unternehmen von einem sehr attraktiven und langfristig kalkulierbarem, weil stabilen Strompreisgefüge profitieren.
Ganz nebenbei trägt es außerdem aktiv zur Erreichung der Klimaschutzziele bei. Schließlich wird jeder Industriezweig seinen Beitrag dazu leisten müssen, die Vorgaben der Bundesregierung und des Übereinkommens von Paris zu erfüllen.
Wir glauben, dass mit unseren Modellen Zulieferbetreibe sowohl ihr eigenes ökologisches Profil stärken als auch den Anforderungen der OEMs entsprechen können. Und dass mit einem vertretbaren Aufwand. Das klingt doch nicht schlecht. Oder?
Das klingt in der Tat interessant. Frau Schmigalle, wir danken Ihnen für dieses Gespräch!