Die stagnierende Arbeitsproduktivität fordert produzierende Unternehmen doppelt heraus: weniger verfügbare Fachkräfte müssen effizienter eingesetzt werden. Fertigungsaufträge und Fachkräfte werden durch Fachkräfte-Arbeits-Systeme (FAS) in real time gesteuert, zeit- und skillbasiert. 

Der Blick in die Fertigungen zeigt beim Thema Arbeitszuweisung an Fachkräfte viele Einzel- und Excel-Lösungen. Störungen erfordern Nachsteuern, das damit nur begrenzt möglich ist. Das senkt die Arbeitsproduktivität und den Durchsatz. Diese Verluste sind vielfach intransparent durch nach oben korrigierte Planstunden und akzeptierten Dauerabweichungen. Damit rücken Fachkräfte und ihr Einsatz in den strategischen Fokus. Automatisierte Ansätze heben Potenziale dort, wo sie liegen: als dezentrale Systeme direkt im Shopfloor. 

FAS: Automatisierte und skillbasierte Fachkräftesteuerung

Aktuelle Innovationen stellen real-time Planungen und Steuerungen zur Verfügung. Sie können als Fachkräfte-Arbeits-Systeme (FAS) beschrieben werden. Analog zu SCM-Systemen und dem gesteuerten Material fokussieren Fachkräfte-Arbeits-Systeme die Mitarbeiter. Sie arbeiten dezentral mit verschiedenen Nutzern, in real-time und berücksichtigen detailliert Qualifikationen und Anforderungen bis auf Aufgabenebene. 

FAS-Kernfunktionen: digitale Disponenten für Arbeit und Fachkräfte

Die konkreten Funktionsschwerpunkte sind je nach Fertigungstyp unterschiedlich.

• Führungskräfte weisen Aufgaben den Fachkräfte automatisiert zu. Somit ist eine untertätige (Nach)-Steuerung sowie Vorplanung auf Aufgabenebene möglich.
• Arbeitsplätze werden durch Fein- und Fertigungsplaner automatisiert besetzt. Im Voraus für ganze Schichten und Zeiträume. Dabei werden geplante Anwesenheiten und Qualifikationsbedarfe berücksichtigt.
• Auf Basis von Fertigungsszenarien und konkreter Besetzungsmöglichkeiten kann der Qualifikationsbedarf simuliert werden. Das zeigt nicht nur zeitlich bedingte personelle Engpässe auf, sondern auch Qualifikationsbedarfe auf Produkt- oder Aufgabenebene.

FAS-Disponent: vernetzt Bestandssysteme, Prozesse und Daten

FAS schließt eine zentrale Lücke in der Planungs- und Steuerungslandschaft. Allein die Einbeziehung von Qualifikationsdaten erhöht die Planungsgüte deutlich. Sie sind die Voraussetzung, um Fachkräfte und Arbeitsvorräte optimal und schnell zu verplanen. Dies wirkt direkt auf die Arbeitsproduktivität und die Leistung.

Angewandte Innovation für aktuelle und zukünftige Herausforderungen

FAS vernetzen Daten aus Fertigungsplanung, Zeitsystemen und Personalwirtschaft. Durch diese integrative Position und die Bedeutung von Fachkräften wird die strategische Bedeutung von FAS überdurchschnittlich wachsen.

• FAS sind KI-basierte Systeme, die sich momentan an traditionellen Optimierern orientieren und in Zukunft angrenzende Domänen, wie Dienstpläne oder die Fertigungsaufträge an sich optimieren
• Bedarfsgerechte Qualifikation – u.a. für die strategische Transformation des Geschäftsmodells – ist ein eng verbundenes Thema, das durch die aktuellen Umbrüche des Automotive-Sektors maßgeblich für die Leistungsfähigkeit der Unternehmen ist

Dr. Karsten Jänsch, ist verantwortlich für die FAS-Lösung www.planitbox.ai der Datalyze Solutions GmbH