Komplexe analytisch-aktive Phase hat begonnen

Das Modellprojekt „Mobilität – Leipzig im Wandel“ (MoLeWa) setzte mit dem Kick-Off-Event am 29.03.2023 in Leipzig ein starkes Zeichen in Richtung Mobilität von Morgen. Im Mittelpunkt der umfangreichen Debatten standen populäre Themen wie die CO2-freie Produktion, die Energiewende, Fachkräfte und die Bedarfe von morgen, Mobilität im Wandel und die digitale Transformation der Fahrzeugindustrie.

Über allem stand die Frage, wie schaffen wir es in der Region Leipzig, die digitale Transformation einerseits und die Generierung völlig neuer Mobilitätsaspekte mit den Bedürfnissen der Menschen und den Anforderungen des Klimaschutzes zu verbinden. Die Automobilindustrie mit ihren Partnern und die in Europa einmaligen wissenschaftlichen Ressourcen sollen Leipzig zur Modellregion werden lassen und Ansätze für andere Regionen schaffen und diese transferieren. Leipzig will Modellregion werden und die Vorreiterrolle mit klaren Maßnahmen und Trendaussagen im Sinne der Menschen untermauern.

Alle Projektpartner sowie die Roadmap sind fixiert. Die nun folgende umfangreiche Analyse bildet die Grundlage für die Projektumsetzungsschritte in den kommenden drei Jahren.

Gemeinsam mit den in Leipzig ansässigen Automobilherstellern sowie den Unternehmen der automobilen Wertschöpfungskette, den Forschern und mit den Menschen will der ACOD, der auch als Konsortialführer fungiert, die Weichen für die Antriebs-, Mobilitäts-, Energie- und Klimawende in der Region stellen. So umschrieb der Geschäftsführer des ACOD, Dr. Jens Katzek, die Kernaufgabe. Die Region habe sich in den vergangenen 20 Jahren enorm entwickelt. Es muss gelingen, die Unternehmen mit demselben Drive in der Entwicklung und Umsetzung der Transformationsstrategie mitzunehmen. Das sei ein essentieller Erfolgsfaktor. 

Der Sächsische Staatsminister für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, Martin Dulig, beschwor den notwendigen Teamgeist und hob das positive Mindset hervor. Es gelte, jetzt anzupacken und einfach zu machen. Er hinterfragte den Vorbereitungsstand der Unternehmen im Prozess und stellte seine „3T“-Maxime in den Raum: Technologie, Talente, Toleranz. Das seien aus seiner Sicht die Schwerpunkte für die Wirtschaftsentwicklung in Sachsen und damit auch der Region Leipzig für die kommenden Jahre. Zur CO2 Neutralität fügte Dulig hinzu, dass ihm die Notwendigkeit der Modernisierung der Energienetze bewusst sei. Sachsen habe bei den erneuerbaren Energien sowie bei Wasserstoff insgesamt eine gute Ausgangssituation, aber das genüge noch nicht. Für den Erfolg der E-Mobilität bzw. den Umstieg auf zukunftsweisende Antriebe und Energieerzeugung müsse schnell gehandelt und weit mehr als bisher getan werden. Sachsen müsse ein sichtbares Zeichen der Transformation setzen - weit über die Landesgrenzen hinweg. Die Konsortialpartner übernehmen mit dem Modellprojekt MoLeWa eine große Verantwortung für nachfolgende Generationen. Es gehe um weit mehr als Beschäftigung. Es geht um Innovationsansätze, die die Mobilität der kommenden Jahrzehnte steuern und leiten. Und diese müssen möglichst schnell auf der Basis einer akribischen Analyse und der im Freistaat einmaligen Kompetenzdichte entwickelt werden. 

Das sieht auch Clemens Schülke, Bürgermeister und Beigeordneter für Wirtschaft, Arbeit und Digitales der Stadt Leipzig, so. Es brauche mehr Geschwindigkeit und klare Orientierung für die gemeinsame Arbeit. Leipzig übernimmt Verantwortung für seine mobile Zukunft und seine Bürgerinnen und Bürger. Die Stadt Leipzig habe sich zu einem wichtigen Automobilstandort entwickelt und könne gemeinsam für dessen Klimaneutralität und Wettbewerbsfähigkeit sowie modernsten Mobilitätsansätzen etwas in Bewegung setzen. Leipzig soll so zum Ideengeber und Vorreiter für andere Regionen werden. Die Stadt widme sich gezielt der Entwicklung moderner urbaner Mobilitätskonzepte. Der öffentliche Nahverkehr und der zunehmende Radverkehr müssen mit der ebenfalls zunehmenden Nutzung von Automobilen speziell im Liefer- und Servicebereich in Einklang gebracht werden.

Der 1. Bevollmächtigte der IG Metall Leipzig, Steffen Reißig, formuliert es ähnlich. Eine sinnvolle Lösung im ÖPNV muss gefunden werden. Er betonte den erforderlichen Schulterschluss von Arbeitgebern und Arbeitnehmern. Die Zeit des Redens sei vorüber, jetzt ist die Zeit fürs „Machen“ und das schnell. Am Ende gehe es um nicht weniger als konsequente Umsetzung der sich aus dem Modellprojekt ergebenden Chancen. Die Menschen mitzunehmen und alle regionalen Mobilitätsthemen auf den Tisch zu packen, seien das Gebot der Stunde. Die Automobilunternehmen, die ihre Transformation schon weit vorangetrieben haben, sind die Treiber in diesem Prozess.

Für den Vorsitzenden der Geschäftsführung der Regionaldirektion von Sachsen der Bundesagentur für Arbeit, Klaus-Peter Hansen, ist das genau der richtige Ansatz. Fachkräfte fielen nicht vom Himmel. Das Angebot reiche nicht für den Bedarf der kommenden Jahre. Gezielte Zuwanderung sei in Sachsen noch moderat. Es brauche daher bessere, agilere und dynamische Bildungssysteme. 

Soweit zum Kick-Off-Event in aller gebotenen Kürze.

Geplant ist nun, erste Ergebnisse aus der Analyse im dritten Quartal 2023 vorzustellen:

  • Das Leitbild - als Grundlage für konkrete Umsetzungsschritte
  • Das Strategiepapier – die Transformationsstrategie
  • Das Zukunftskonzept - emissionsfreier Großraum Leipzig-Halle

 

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