IQ Innovationspreis im Cluster Automotive: Elektromotoren aus dem 3D-Drucker beschleunigen Mobilität der Zukunft

Das Cleantech StartUp Additive Drives GmbH aus Dresden vereinfacht die Produktion von Elektromotoren, indem es die Bauteile erstmals per 3D-Druck herstellt. Für seine Innovation, die stark verkürzte Entwicklungszeiten und maximale Leistung bei leichten Motoren ermöglicht, wurde das sächsische Unternehmen mit dem Clusterpreis Automotive des 17. IQ Innovationspreis Mitteldeutschland ausgezeichnet. Die Additive Drives GmbH erhielt den Preis bei der live aus Leipzig übertragenen Online-Preisverleihung.

IQ Innovationspreis Mitteldeutschland 2021, Clustersieger Automotive: Additive Drives GmbH aus Dresden, Dr. Jakob Jung | Bildnachweis: Tom Schulze

„Elektromotoren sind zentraler Treiber der Mobilitätswende. Mit ihrer Innovation überwindet die Additive Drives GmbH langwierige Entwicklungszyklen und erneuert ein seit Jahrzehnten unverändertes Verfahren grundlegend. Damit ermöglichen sie kleine und leichte High-Performance Motoren, nicht nur für hochleistungsfähige E-Autos, sondern auch für die breite Anwendung in Drohnen, E-Bikes und Flugzeugen“, begründet Jörn-Heinrich Tobaben, Geschäftsführer der Metropolregion Mitteldeutschland Management GmbH, die Entscheidung der Jury.

Gestiftet wird der mit 7.500 Euro dotierte Clusterpreis vom Automotive Cluster Ostdeutschland (ACOD GmbH) und der Volkswagen Sachsen GmbH. Im Rahmen der Preisverleihung wurden vier weitere Clustersieger, der Sieger des Gesamtpreises sowie die Gewinner der lokalen IQ-Wettbewerbe Halle (Saale), Leipzig und Magdeburg bekannt gegeben. Der von der Metropolregion Mitteldeutschland ausgelobte Clusterinnovationswettbewerb ist mit Preisgeldern in Höhe von rund 70.000 EUR sowie umfangreichen Marketing- und PR-Leistungen ausgestattet. Er wird jährlich verliehen.

Mit dem IQ Innovationspreis Mitteldeutschland fördert die Europäische Metropolregion Mitteldeutschland neuartige, marktfähige Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in fünf branchenspezifischen Clustern. In der Europäischen Metropolregion Mitteldeutschland engagieren sich strukturbestimmende Unternehmen, Städte und Landkreise, Kammern und Verbände sowie Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen mit dem gemeinsamen Ziel einer nachhaltigen Entwicklung und Vermarktung der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturregion Mitteldeutschland.

Zum Hintergrund der ausgezeichneten Innovation:

Das grundlegende Design von Elektromotoren ist älter als man denkt. Seit 150 Jahren werden sie ähnlich gebaut und die Entwicklung für die Praxis dauert auch heute noch recht lang. Bis zu 60 Wochen braucht ein Prototyp bis zur Fertigung, auch weil die Prozesse kompliziert sind. Die gegenwärtig stark steigende Nachfrage kann so nicht befriedigt werden, Innovationen werden gebremst. Kompliziertester Teil der Produktion ist die Wicklung von Kupferspulen im Kern des Motors. Die Additive Drives GmbH aus Dresden vereinfacht diesen Prozess radikal: die Spulen und andere Teile des Gehäuses werden nicht mehr konventionell hergestellt, sondern kommen aus dem 3D-Drucker. Ohne komplexe Werkzeuge sind sehr viel kürzere Entwicklungszeiten möglich und bisher nicht darstellbare neue Bauteile können mit der Technik verwirklicht werden. Mit dem flexiblen Prozess und kurzer Time-to-Market kann das Entwicklerteam ständig optimieren, um das Maximum aus den Motoren herauszuholen. So integrierten sie Erkenntnisse aus Formel-E-Anwendungen in kleinste Motoren und schaffen bei gleicher Größe 45% mehr Leistung als bisher. Die kleinen Kraftwerke sind ideal für High-Performance-Bereiche wie Rennsport oder Prototypenbau, bieten aber auch leichte und leistungsfähige Alternativen für E-Bikes, Drohnen oder Flugzeuge, auch für Serienanwendungen. Mit ihrem patentierten Verfahren arbeitet Additive Drives bereits profitabel mit Partnern im Automobilbau und in der Raumfahrt und visiert ein schnelles Wachstum im Milliardenmarkt der E-Mobilität an.

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Video © IQ Innovationspreis Mitteldeutschland

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