Ostdeutsche Automobilwirtschaft im Sturm der Transformation

  • ACOD Kongress steht im Zeichen der aktuellen geopolitischen und marktwirtschaftlichen Entwicklungen, die derzeit nicht vorhersehbar sind. 
  • Ostdeutsche Fahrzeugfabriken sind hervorragend positioniert für die Produktion von e-Fahrzeugen.
  • Eine hohe Qualität und Modernität der Aus- und Fortbildung bestimmt die Leistungsfähigkeit der Belegschaften und ist Ausdruck unserer Zukunftsfähigkeit.
  • Die Zukunft der ostdeutschen Automobilindustrie ist technologieoffen. Parteipolitisch motivierte Energie- und Umweltziele schaden dem Standort Deutschland.

Dresden – Der Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD) und das Cluster IT Mitteldeutschland e.V. haben im Rahmen des 17. ACOD-Kongresses am 11. September 2024 in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen in Dresden wichtige Signale für die ostdeutsche Automobilindustrie und deren Partner gegeben. Der sächsische Ministerpräsident und der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg unterstrichen die immense Bedeutung der ostdeutschen Automobilindustrie für den Wirtschaftsstandort Deutschland und die Menschen im Osten. Der Automobilbau ist die Schlüsselindustrie unserer Länder.

„Was wir gerade wirtschafts- und energiepolitisch erleben, verunsichert die großen Player und bringt die mittleren und kleineren Unternehmen an ihre Grenzen. Die Stimmung in der ostdeutschen Automobilwirtschaft ist angespannt und die geopolitische Lage ist derzeit schwer vorhersehbar.“ Petra Peterhänsel, Vorstandsvorsitzende des ACOD e.V., bringt es damit auf den Punkt. „Wir geben Unterstützung und begleiten den Transformationsprozess auch in Zeiten, in denen die Zeichen auf Sturm stehen. Genau das wird jetzt von uns erwartet. Wir brauchen mehr Attraktivität für die Nutzung von Elektrofahrzeugen und mehr Freiräume für die Unternehmen. Der diesjährige Kongress stellt neben den mobilen Themen vor allem auch den Menschen in den Mittelpunkt. Wir fordern von europäischen und deutschen Entscheidern mehr Technologieoffenheit, weniger Regularien, Stabilität und Planbarkeit bei den Energiekosten. Das macht uns widerstandsfähig und sichert den Markterfolg der ostdeutschen Automobil- und Zulieferindustrie.“

Ministerpräsident Michael Kretschmer: „Sachsen ist Autoland und soll es auch bleiben. Unsere 780 Unternehmen mit 100.000 Beschäftigten zeigen die enorme Bedeutung der Branche für den Freistaat. Autos aus Deutschland stehen für Innovation und hohe Qualität. Auf diese Stärken werden wir uns auch in Zukunft fokussieren. Es ist wichtig, dass sich der Cluster IT- Mitteldeutschland am ACOD-Kongress beteiligt. Autos werden technologisch immer anspruchsvoller. Eine stärkere Verknüpfung der Automobilbranche und des IT-Sektors ist eine große Chance, um sich gegenüber der internationalen Konkurrenz zu behaupten. Als führender Mikroelektronikstandort Europas mit einem einzigartigen Ökosystem aus Forschung, Wissenschaft und Wirtschaft hat Sachsen hervorragende Voraussetzungen, die Transformation aktiv mit zu gestalten und Innovationen hervorzubringen. Wir müssen technologieoffen bleiben, um das Autoland Sachsen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Mit der Innovationsförderung unterstützt der Freistaat die Zulieferer der Automobilindustrie. Das wollen wir in Zukunft noch stärker tun.“ 

Prof. Dr. Jörg Steinbach, Minister für Wirtschaft, Arbeit und Energie des Landes Brandenburg, verwies auf das Interesse ausländischer Investoren am Beispiel von Tesla in Grünheide bei Berlin. Die anerkannte Kompetenz und die Erfahrung der ostdeutschen Fachkräfte seien ein Pfund, das es zu bewahren gelte. „Wir müssen genau hier weiter ansetzen und die Qualität der Schul- und Berufsbildung an den Erfordernissen der kommenden Jahre ausrichten. Unsere Erfahrungen in Brandenburg haben auch gezeigt, dass Bürokratie und hemmende Richtlinienversessenheit wertvolle Investoren verschrecken. Deshalb müssen wir gemeinsam für einen entschlossenen und systematischen Abbau von unnötiger und belastender Bürokratie eintreten. Wir brauchen einen Katalog vordringlicher Vorschläge zum Bürokratieabbau, um Aufwand und Kosten in den Unternehmen zu senken sowie Planungs- und Genehmigungsverfahren zu beschleunigen. Damit wird eine nachhaltige Dynamik für den Investitionsstandort Ostdeutschland möglich. Das Beispiel Tesla zeigt, dass wir noch Chancen haben, weitere globale Player für Ostdeutschland zu begeistern.“

Der Vorstandsvorsitzende des Mitteldeutschen IT Clusters, Jens Heinrich, sieht den Einsatz von künstlicher Intelligenz als einen Schlüssel für die Wettbewerbsfähigkeit der ostdeutschen Unternehmen. „In Zeiten von Fachkräfteknappheit und knallharten internationalen Kosten unterschieden machen moderne IT- Lösungen den Unterschied. Hier liegen noch ungeahnte Möglichkeiten auf Lager, die erkannt, angenommen und umgesetzt werden wollen. Unser Cluster unterstützt genau diesen Prozess.“ Heinrich hob in diesem Zusammenhang auch die Förderung junger Gründer hervor, die im Startups Pitch auch zum heutigen Kongress wieder ein wichtiges Podium erhalten.

Zum Kongress waren rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung gekommen. Es standen verschiedene Gesprächsforen, Startup Pitches bzw. Fachdialoge auf dem Programm. Die ostdeutschen Automobilhersteller gaben Einblicke in die Entwicklungs- und Markttrends.

Netzwerke wie der ACOD und das Cluster IT Mitteldeutschland gaben nicht nur Orientierung, sondern zeigten, neben den Trends auf dem Weg zur Mobilität von morgen, auch anhand von Beispielen und Best Practices Lösungsansätze auf. Das Wichtigste aber ist: Verbindungen zu schaffen, Zusammenarbeit zu fördern und Plattformen für Diskussionen und den Austausch untereinander anzubieten.

 

Zum Automotive Cluster Ostdeutschland e.V. (ACOD)

Gemeinsam mit weiteren regionalen Initiativen unterstützt der ACOD seit 2006 aktiv die Automobil- und Zulieferindustrie in den ostdeutschen Bundesländern. Der Hauptfokus des ACOD liegt darauf, die Kräfte der Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Dienstleister, Verbände, Vereine und Initiativen im Bereich Automotive miteinander zu vernetzen, um dadurch eine gesteigerte Innovationskraft und Wertschöpfung zu generieren. Der ACOD schafft eine Brücke zwischen Praktikern aus der Industrie und ihren zukünftigen Anforderungen sowie Visionären aus dem wissenschaftlichen Bereich. Dies ermöglicht die Erschließung von Potenzialen für Unternehmen, den Austausch von Wissen über praxistaugliche Best Practice Lösungen sowie die gemeinsame Entwicklung praktikabler Lösungen in kooperativen Projekten.

Aktuelle Projekte im ACOD:

  • Bildungsverbund BatterieMD – Ökosystem Batterie in Mitteldeutschland – Netzwerk zur Fachkräftesicherung in der Batteriewertschöpfungskette in Mitteldeutschland
  • Künstlich und Menschlich Intelligent – Kompetenzzentrum für transformierte Arbeit in Westsachsen (K-M-I) – für Unternehmen, die die Integration der KI nachhaltig und mitarbeiterbezogen verfolgen
  • MINT-AKTIV, Teilvorhaben MINT-COMPETENCE bei jungen Menschen fördern
  • Mobilität – Leipzig im Wandel (MoLeWa) – Das Transformationsnetzwerk für die Zukunft der Fahrzeugindustrie in der Region Leipzig
  • Transformations-HUB Wertschöpfungskette Batterie (TraWeBa)
  • WEITERBILDUNG im Verbund mit der Fahrzeugindustrie WEITERDENKEN (WEITER.wbv) - mit bedarfsgerechten Lernbausteinen

Schließen Sie sich den Projekten des ACOD an und werden Sie Teil eines inspirierenden Netzwerks von Experten, die gemeinsam an wegweisenden Lösungen arbeiten. Kontakt: info@acod.de 

 

Zum Cluster IT Mitteldeutschland e.V.

Der Cluster IT Mitteldeutschland wurde 2009 von sieben regionalen IT-Unternehmen als Branchennetzwerk gegründet. Seitdem nehmen wir die Interessen der IT-Wirtschaft in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen wahr. Mittlerweile besteht das Netzwerk aus rund 70 Mitgliedern und Partnern. Dabei sind sowohl große, renommierte Unternehmen als auch kleine, junge Firmen vertreten. Institutionen und Hochschulen gehören ebenfalls dazu.

 

Bildrechte @ ACOD

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