Workshop-Review
NACHLESE - Solutions Club "Flexibilität und Komplexität verstehen und beherrschen lernen" (2. Juni 2021) und "Datendurchgängigkeit in der Lieferkette" (3. Juni 2021)"

Vielen Dank, dass Sie am 2. und 3. Juni am Solutions Club des Kompetenzclusters "Flexible, ressourcenschonende Produktion und Logistik" teilgenommen haben.

Alle freigegebenen Präsentationen finden Sie unter den nachfolgenden Links.

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Ihr ACOD Team

Im Mittelpunkt standen unter anderem Themen wie Steuerung der Produktion und des Materialflusses durch den Digitalen Steuerungs-Zwilling, Künstliche Intelligenz in der Fertigung, Predictive Maintenance & Smart Maintenance, Flexible Intralogistik, Leistungsfähige Data-Analytics-Systeme, Absicherung der Funknetzverbindung, globale Supply Chain Transparenz, Best Practices...

Experten aus folgenden ausgewählten Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen haben ihre Ideen und Lösungsvorschläge präsentiert und mit den Teilnehmenden diskutiert:

Volkswagen AG  •  Magna Exteriors (Meerane) GmbH  •  Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg  •  Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU  •  ccc software gmbh  •  Technische Universität Dresden, Institut für Technische Logistik und Arbeitssysteme, Professur Technische Logistik  •  SYSTEMA  •  Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS  •  Deutsche MTM-Gesellschaft Industrie- und Wirtschaftsberatung mbH  •  Smart PressShop  •  Kizy Tracking SA  •  Symate GmbH  •  Fertigungsmesstechnik und digitale Assistenzsysteme FMA, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF  •  ifm electronic gmbh

Über das Kompetenzcluster

+++ Die nächste Veranstaltung des Kompetenzclusters ist im Herbst 2021
zum Thema "Ressourceneffiziente Produktion/ C02 freie Produktion" geplant. +++

 

Im Kompetenzcluster "Flexible, ressourcenschonende Produktion und Logistik" arbeitet der Automotive Cluster Ostdeutschland ACOD gemeinsam mit seinen Mitgliedern an besseren Lösungen zur nachhaltigen Gestaltung von flexiblen und ressourcenschonenden Produktions- und Logistikprozessen.

Themenschwerpunkte:

  • Bedarfsgerechte Steuerung der Produktion (konventioneller vs. Elektroantrieb)
  • Flexibilität und Komplexität verstehen und beherrschen
  • Ressourceneffiziente Produktion
  • Datendurchgängigkeit (vom OEM zum Lieferanten und Lieferanten zum OEM)
  • Berücksichtigung von ergonomischen Arbeitsbedingungen bei der Gestaltung von flexiblen Produktions- und Logistikprozessen
  • Zielgruppengerechte Qualifizierung der Menschen hinsichtlich der Herausforderungen in einer flexiblen Produktion
  • Standardisierung von Betriebsmitteln und Prozessen
  • Erfahrungsaustausch von Best Practice Lösungen zwischen OEMs und Zulieferern

Sie verfügen über Kompetenzen in den benannten Themenschwerpunkten des Kompetenzclusters und wollen sich aktiv einbringen? Dann wenden Sie sich gerne per E-Mail info@acod.de an uns oder rufen Sie uns an +49 (0) 341 / 3038 2535.

 

Review zum Solutions Club  2. + 3. Juni 2021

Bild © ACOD

Unter Berücksichtigung eines zunehmenden Zeit-, Kosten- und Innovationsdrucks sind die Optimierung und Neugestaltung der Arbeits- und Prozessabläufe in der Fabrik ebenso wichtig, wie stabile Prozesse zwischen OEM und Lieferanten im Bereich der Entwicklung, Produktion, Logistik und Kommunikation.

Was sind die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen im Shopfloor? Wie gelingt es, Systemgrenzen zu überwinden? Wie können Einzellösungen verknüpft werden? Wie lassen sich Daten - das Gold des digitalen Zeitalters - schnell, ständig, sicher und authentisch vernetzen?

Mögliche Lösungswege für Unternehmen wurden am 2. und 3. Juni 2021 auf digitaler Bühne im Rahmen des ersten Solutions Club aufgezeigt und diskutiert.

Initiiert wurde die Veranstaltung, an der 80 Interessierte aus Wirtschaft und Wissenschaft teilnahmen, von den Treibern im Kompetenzcluster "Flexible, ressourcenschonende Produktion und Logistik" des Automotive Cluster Ostdeutschland.

Dr. Jens Katzek, Geschäftsführer des ACOD, eröffnete das Event und stellte den Teilnehmenden die Clustersprecher des Kompetenzclusters, Thomas Riediger, Leiter Produktion der Zukunft bei der Volkswagen AG, und Christoph Scheufler, Manager Industrial Engineering bei der Magna Exteriors (Meerane) GmbH, vor - die anschließend als Moderatoren durch die beiden Veranstaltungstage führten.

Unser Ziel ist es, anhand konkreter betrieblicher Erfahrungen einen direkten Austausch zwischen OEM, Zulieferern und Forschern zu schaffen.

Den Auftakt beider Veranstaltungstage bildeten deshalb die Redebeiträge der Automobilzulieferer Magna und Smart Press Shop, die ihre betrieblichen Erfahrungen zum Thema flexible Produktion (Magna) sowie Datendurchgängigkeit (Smart Press Shop) teilten. Im Anschluss folgten Redebeiträge von Lösungsanbietern.

Best Practices von Zulieferern

Von seinen Erfahrungen aus der Praxis hinsichtlich Umstellung zur flexible(ren) Produktion berichtete Enrico Böhme, Geschäftsführer Magna Exteriors (Meerane) GmbH. Bei Magna ist der Mensch das zentrale Element in Zeiten des Wandels, so Böhme. Mitarbeiter:innen sollten frühzeitig in sämtliche Veränderungsprozesse eingebunden werden. Wichtig ist es, Mitarbeiter:innen schulen, qualifizieren, frühzeitig abholen.

Weiterhin teilte Hendrik Rothe, Geschäftsführer Smart Press Shop, seine Erfahrungen zum Thema Datendurchgängigkeit in der Praxis und zeigte den Teilnehmenden konkrete Herausforderungen für die papierlose Fabrik auf. Sein Unternehmen hat am 1. Juni in Halle die Produktion aufgenommen. Smart Press Shop werde an diesem Standort künftig Motorhauben, Türen, Heckklappen und Fahrzeugdächer für verschiedene Marken produzieren.

Für die effiziente Nutzung von Ressourcen und nachhaltigere Gestaltung der Industrie gilt es, die großen Mengen an erzeugten Daten zu erfassen, zu verstehen und einzusetzen.

Der "Digitale Zwilling" - als einer der wichtigsten Trends der Industrie 4.0 - ermöglicht die Verbindung von realer und digitaler Welt. Was ist der Digitale Zwilling?

Nach Definition der Wissenschaftlichen Gesellschaft für Produktentwicklung (WiGeP) ist ein Digitaler Zwilling "eine digitale Repräsentation einer Produktinstanz (reales Gerät, Objekt, Maschine, Dienst oder immaterielles Gut) oder einer Instanz eines Produkt-Service-Systems (eines aus Produkt und zugehöriger Dienstleistung bestehenden Systems)."

Prof. Dr. Hartmut Zadek und Dr. Wilmjakob Herlyn, vom Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM) der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, verdeutlichten in ihrem Redebeitrag, dass bei den meisten Digitalen Zwillingen das Produkt und die technisch-operative Steuerung der Produktionsprozesse im Mittelpunkt stehen - die auftragsbezogene Steuerung des Produktions- und des Materialflusses (PMF) wird jedoch kaum behandelt. "Im Bereich von Wertschöpfungsprozessen fehlt noch ein Digitaler Zwilling, der alle Prozesse auftragsorientiert, d.h. kundenorientiert, steuert."

Vor diesem Hintergrund stellten sie das Konzept eines "Digitalen Steuerungs-Zwilling" (DSZ) vor, dessen Ziel die "dynamische und proaktive Steuerung des Produktions- und Materialflusses der Endprodukte, Module, Baugruppen und Komponenten durch eine integrierte Auftragsplanung, -steuerung und -überwachung aller Bereiche" ist.

Think Bigger - Digital Factory Twin

Die Etablierung eines digitalen Fabrikzwillings ist der erste Grundstein für Erfolg in der Fertigungsoptimierung, betonen Dr. Holger Brandl und Ricco Walter von SYSTEMA. Ein digitaler Fabrikzwilling strukturiert die komplexen Daten, die das räumlich-zeitliche Zusammenspiel von Mensch, Maschine, Methode und Material (4M) kodieren. Ein digitaler Fabrikzwilling ermöglicht die Datenerfassung und bietet eine reichhaltige, zuverlässige, qualitativ hochwertige Single Point of Truth-Quelle für Analyse und Reporting und hilft somit bei der kontinuierlichen Verbesserung, Optimierung, Produktionsplanung und Zustandsüberwachung.

Absicherung der Funknetzverbindung in der Produktion

Für die Gewährleistung eines störungsfreien und zuverlässigen Betriebs der eingesetzten Funksysteme in der Produktion, muss die Funknetzverbindung abgesichert werden. Denn in der modernen Produktion werden in vielen Anwendungen Daten per Funk übertragen.

Im Funk-Netzwerk aufkommende Störungen müssen frühzeitig und ohne zusätzlichen Personaleinsatz erkannt werden, um diese durch das Serviceteam schnell beheben zu können.

Bild © ACOD

Dr. Andreas Frotzscher stellte die vom Fraunhofer IIS/EAS entwickelte Messtechnik und Analyseverfahren für die Überwachung von WLAN Systemen und anderen industriellen Funksystemen vor. Diese können sowohl stationär an neuralgischen Punkten in der Produktion als auch auf AGVs montiert mobil betrieben werden. Vorteile: Transparenz über den Zustand der Funkvernetzung, Früherkennung aufkommender Störungen und Vermeidung ungeplanter Systemausfälle, Beschleunigung von IT-Wartungseinsätzen.

Große Mehrwerte für Produktion und Logistik versprechen die Methoden der Künstlichen Intelligenz und zwar im Hinblick auf die Optimierung des Ressourceneinsatzes, der Produktqualität und der Prozesszuverlässigkeit.

So zeigte Dr. Markus Wabner vom Fraunhofer IWU den Teilnehmenden in seinem Beitrag "Teile schneller und flexibler fertigen - Agilität durch Aufgabenteilung" beispielsweise auf, wie sich Flexibilität und Effizienz in der Teilefertigung durch die technologische Zusammenarbeit von Industrierobotern und Werkzeugmaschinen deutlich steigern lassen. Das Fraunhofer IWU forscht gemeinsam mit Partnern aus der Industrie an Technologien, um mit kollaborativen Systemen einen maximalen Nutzeffekt zu erzielen. Um Teile möglichst zeit- und ressourcenoptimal durch die Fertigung zu schleusen, stehen - neben Lösungen zur Präzisionssteigerung von Bearbeitungsrobotern, zur Selbstkalibrierung und Selbstidentifikation - insbesondere KI-basierte Methoden im Fokus.

Um leistungsfähige Data-Analytics-Systeme für die Industrie ging es im Beitrag von Dr. Olaf Enge-Rosenblatt und Dr. Volkhard Beyer vom Fraunhofer IIS/EAS. Individuelle Lösungen sowohl für die Methoden und Algorithmen als auch für die digitale Infrastruktur vom Sensor bis zur Cloud seien nötig, um die komplexen Prozesse in diesem Umfeld mittels der Analyse großer Datenmengen zu verbessern und damit die Potentiale der Künstlichen Intelligenz auszuschöpfen.

Wie unterstützt das Fraunhofer IIS/EAS Unternehmen dabei, schnell und effizient zu einer wirtschaftlichen Systemlösung zu gelangen? Ausgehend von einer ersten Analyse der Anforderungen der jeweiligen industriellen Anwendung wird die KI über virtuelle Prototypen erprobt und schließlich bis zu einer Implementierung in der realen Einsatzumgebung geführt. Dabei wird die vorhandene Dateninfrastruktur einbezogen und ggf. dediziert erweitert z.B. durch intelligente Sensorik, Edge-AI-Systeme und On-premise-Cloud-Lösungen. Vorteile: Effizienter Weg zum industriellen Einsatz Künstlicher Intelligenz, Wirtschaftliche Lösung durch Nutzung vorhandener Infrastruktur plus IoT-Komponenten.

Weitere Informationen zu den Inhalten der Vorträge entnehmen Sie bitte den nachfolgenden Präsentationen.

Eine zusätzliche Möglichkeit zum Networking bot im Rahmen der Veranstaltung ein virtueller Diskussionsraum. Dort hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre spezifischen Fragestellungen mit den Referenten im kleinen Kreis zu diskutieren und neue Kontakte zu knüpfen.

Wir bedanken uns bei allen Referenten für die hochspannenden Einblicke!

Die nächste Veranstaltung des Kompetenzclusters ist im Herbst 2021 zum Thema "Ressourceneffiziente Produktion/ C02 freie Produktion" geplant.

 

Vorträge - 2. Juni 2021


Erfahrungen mit der Umstellung zur flexible(ren) Produktion
Enrico BÖHME, Geschäftsführer, Magna Exteriors (Meerane) GmbH


Paradigmenwechsel in der Automobilindustrie - die Steuerung der Produktion und des Materialflusses durch den Digitalen Steuerungs-Zwilling
Prof. Dr. Hartmut ZADEK und Dr. Wilmjakob HERLYN, Institut für Logistik und Materialflusstechnik (ILM), der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg


Teile schneller und flexibler fertigen - Agilität durch Aufgabenteilung
Dr.-Ing. Markus WABNER, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Abteilung Werkzeugmaschinentechnik


Entwicklung eines KI-basierten Prognosemoduls für Manufacturing Execution Systems (MES) zur vorausschauenden Produktionssteuerung
Marco PETERSOHN, Leiter Geschäftsentwicklung und Vertrieb, ccc software gmbh
Mauritz MÄLZER, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, TU Dresden


Predictive Maintenance & Smart Maintenance: Tools & Services, Anwenderfreundlichkeit
Artem ZHAKOV (Referent), Prof. Dr.-Ing. habil. Michael VÖLKER (Themenverantwortung), Leiter AG Fabrikplanung und Produktionsmanagement, Technische Universität Dresden, Institut für Technische Logistik und Arbeitssysteme, Professur Technische Logistik


Enable lean production with advanced data driven decision making
Dr. Holger BRANDL und Ricco WALTER, SYSTEMA


Dr. Andreas FROTZSCHER, Gruppenleiter Industrielle Funkkommunikation, Fraunhofer-Institut für Integrierte
Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS


Flexible Intralogistik: AutoLog steuert Roboter und FTS für die dynamische Kommissionierung
Ken WENZEL und Rayk FRITZSCHE, Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU, Abteilung Digitalisierung in der Produktion


Das MTM-Logistikkonzept: Von der statischen Analyse zum dynamischen Prozess
Franz CORIAND, Geschäftsfeldleiter Digitale Lösungen & Prokurist und Johannes BERG, Projektleiter, Deutsche MTM-Gesellschaft Industrie- und Wirtschaftsberatung mbH


Vorträge - 3. Juni 2021


Datendurchgängigkeit in der Praxis
Hendrik ROTHE, Geschäftsführer, Smart PressShop


Mehr Effizienz in der Automobilbranche mit globaler Supply Chain Transparenz
Bertrand SPÄTH, Head of Sales & Business Development, Kizy Tracking SA


Intelligentes Assistenzsystem für Supply-Chain-Management
Artem ZHAKOV (Referent), Prof. Dr.-Ing. habil. Michael VÖLKER (Themenverantwortung), Leiter AG Fabrikplanung und Produktionsmanagement, Technische Universität Dresden, Institut für Technische Logistik und Arbeitssysteme, Professur Technische Logistik


Leistungsfähige Data-Analytics-Systeme für die Industrie – Aus der Cloud in die Anwendung
Dr. Olaf ENGE-ROSENBLATT, Gruppenleiter Datenanalysesysteme und Dr. Volkhard BEYER, Gruppenleiter Smarte Multi-Sensorsysteme, Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, Institutsteil Entwicklung Adaptiver Systeme EAS


Detact - Künstliche Intelligenz für die digitale Fertigung
Dr. Martin JUHRISCH, Geschäftsführer Organisation und Vertrieb, Symate GmbH


ScanSpector - Frachtinspektionssystem zur automatisierten Identifikation und Zustandsprüfung im Wareneingang
Olaf POENICKE, Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF


Mit GIB Supply Chain Excellent - Die Bestände optimieren und die eigene Disposition verschlanken mit vendor managed inventory.
Björn DUNKEL, Managing Director, GIB mbH (an ifm company)